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Jugendliche begeistern für Landschaftspflege und Biodiversität

Bad Arolsen/Mengeringhausen Gut Kappel:

Die Entbuschung zugewachsener Obstbaumbestände, die sinnvolle Verwertung von Astmaterial sowie der Einsatz von Jugendlichen in der Landschaftspflege waren die Schwerpunkte der Kooperationsveranstaltung auf Gut Kappel bei Mengeringhausen. Der Landschaftspflegeverband Waldeck-Frankenberg e.V. (LPV) organisierte gemeinsam mit Bernd Hübner, Landwirt und Rinderzüchter des über 500 Jahre alten Gutshofes, die Maßnahme.

Anlass war die Initiative des LPV, die zahlreichen alten Obstbäume im Talbereich wieder freizustellen und die wertvollen extensiv genutzten Grünländer für die Beweidung mit Rotem Höhenvieh wieder attraktiver zu machen. Die 36 Tiere auf Gut Kappel bilden eine der größeren noch existierenden Herden. Die Fördermittel zur Umsetzung der Maßnahme wurden über die Biodiversitätsstrategie des Landes Hessen möglich gemacht.

Mit dem Einsatz des neu beschafften Häckslers, der mit Unterstützung des Landkreises Waldeck-Frankenberg der LPV nunmehr sein eigen nennt, wurde anschließend das Astmaterial bis zu einer Stärke von 200mm zu Hackschnitzel verarbeitet. „Die Einbindung von Schüler der Karl-Preising-Schule unter fachlicher und pädagogischer Anleitung bei dieser Aktion war für uns eine sinnvolle Ergänzung“, so Carsten Müller, Geschäftsführer des Vereins.

„Die Jugendlichen lernen Fertigkeiten auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Zum einen die Arbeit im Team im Sinne des sozialen Miteinanders, zum anderen aber auch ökologisches Wissen und handwerkliche Fertigkeiten. Schließlich streben einige unserer Schüler Ausbildungen im Bereich Landwirtschaft und Garten- und Landschaftsbau an. Da ist die Kooperation mit dem Gut Kappel und seinen vielfältigen Möglichkeiten natürlich Gold wert", berichtet Leif Lohne, Lehrer an der Karl-Preising Schule.

Der Waldecker Bürgermeister, Jürgen Vollbracht, zugleich neuer 1. Vorsitzender des LPV, ergänzt: „Der Anbauhäcksler steht zukünftig auch zum Verleih bereit, um bei weiteren Maßnahmen im Bereich der Landschaftspflege eine sinnvolle Unterstützung zu bieten.“ Begleitet wurde der Maschineneinsatz ebenfalls von Herbert Ruhwedel, stellvertretender Vereinsvorsitzender, sowie den beiden neuen Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle, um mit fachkundigem Blick die Praktikabilität der Gerätschaft zu überprüfen.

Bernd Hübner ist es dabei wichtig, die alte Genetik der Obstbäume zu sichern und auch zukünftig mit der Anpflanzung von weiteren Bäumen zu ergänzen. Neben ihrer kulinarischen und ortsprägenden Bedeutung haben diese auch einen hohen Stellenwert für kleine Säuger, Vögel und Insekten.

Gemeinsam waren sich alle Anwesenden einig, dass die Kooperation aus dem Verein, örtlichen Landwirten sowie auch Freiwilligen der Schulen einen vielfachen Mehrwert für den Erhalt und die Entwicklung der regionalen Biodiversität haben wird.


Quelle: Eder-Dampf-Radio u. WLZ /red u. DVL Rundbrief Winter 2023