Eine ehemalige Lehmkuhle für Insekten (Bergheim)
PROJEKT: (KALK-)MAGERRASENVERBUND WALDECK-EDERTAL
Die Lehmkuhle in Bergheim bietet durch seinen steilen Hanglagen und dem lehmigen Boden gute Bedingungen für bodenbewohnende Insekten wie z.B. Wildbienen. Dies wurde auch im Rahmen von Expertengesprächen vor Ort mit dem NABU Edertal und Herrn Schmalz, Wildbienenexperte und Autor des Buches „Bestechende Insekten. Vielfalt, Lebensweise und Bedeutung der heimischen Stechimmen“, deutlich. Neben den Insekten bietet die Lehmkuhle potentiellen Lebensraum für verschiedene Vogelarten, welche die Hecken als Lebensraum und Brutstätte und die vorkommenden Insekten als Nahrung nutzen.
Um den Lebensraum der Lehmkuhle für Insekten und Vögel zu optimieren soll eine langfristige Beweidung auf der Fläche etabliert werden. Dazu erfolgte im Juni 2022 zunächst eine erste Mahd der Lehmkuhle inkl. Abtransport des Mahdguts. Dies war erforderlich zur Entfernung der Filzschicht, welche von Weidetieren nur ungern gefressen wird. Im Anschluss erfolgte eine Beweidung mit Ziegen, durch welche die Lehmkuhle offengehalten, vorkommende Brombeeren zurückgedrängt und das Grünland extensiviert wird. Die Beweidung sorgt für Dynamik auf der Fläche. Durch das Fell, den Hufen und den Kot der Tiere werden außerdem unterschiedlichste regionale Samen auf die Fläche gebracht und die Artenvielfalt erhöht.
Die Lehmkuhle befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Hangfläche "Am Schmandberge", auf welcher im Auftrag des Landschaftspflegeverbandes ebenfalls Pflegemaßnahmen durchgeführt wurden. Da die Hangfläche und die Lehmkuhle in Bergheim von der identischen Ziegenhalterin abgeweidet werden, können über die Tiere Samen und kleine Tiere mittransportiert werden. Dies ist bereits der Beginn eines kleinen Biotopverbundes.